Zero to One, Peter Thiel

Das Buch liest sich sehr spannend. Besonders sticht dabei der Enthusiasmus hervor, mit dem Peter Thiel Situationen, Einstellungen und Meinungen beschreibt. Man hat an vielen Stellen das (positive) Gefühl, in einer Vorlesung zu sitzen und ihm zuzuhören, wie er voller Elan und Überzeugung aus seiner Zeit bei PayPal und Palantir erzählt, aber auch von Elon Musk mit Tesla berichtet.

Die Kernidee, die zum Titel des Buches geführt hat, ist, dass ein Unternehmen in der Zukunft keine Chance haben wird, wenn es nicht in das Lösen von schwierigen Aufgaben investiert, egal wie das Unternehmen zur Zeit dasteht. Das bedeutet, dass das Unternehmen den Schritt von 0 zu 1 gehen muss, statt von anderen, die den Schritt von 0 zu 1 gegangen sind, zu kopieren. Peter Thiel argumentiert dabei, dass Technologie die treibende Kraft ist, um die Zukunft zu beschreiben und jedes Unternehmen es schaffen muss, wie ein Startup flexibel, schnell und fokussiert auf das Produkt zu sein.

Ein spannender Ansatz ist, dass er Monopole nicht für negativ hält, solange sie sich weiterentwickeln. Im Gegenteil, er argumentiert, dass Wettbewerb die Preise und damit die Marge für Innovation und gute Arbeitsbedingungen vernichtet und niemand mehr etwas verdient. Hierbei stellt er jedoch auch heraus, dass es ungemein wichtig ist, das eigene Unternehmen in seiner Nische auszubauen und dort alle Kunden zufrieden zu stellen, also ein Monopolist in der Nische zu werden.

Sehr spannend liest sich das Kapitel über Unternehmensbewertungen wie LinkedIn, Groupon und weitere. Es wird argumentiert, dass die Bewertung für den zu erwartenden Cash Flow in der Zukunft gerechtfertigt sei und man sich nur die Frage stellen sollte, wie sich das Unternehmen in den nächsten 10 Jahren entwickeln wird. Er ist also ein Vertreter der Meinung, dass eine Investition langfristig bewertet werden muss. Anzumerken ist dabei aber auch, dass er rät, in wenige Unternehmen zu investieren und nicht zu diversifizieren, wobei man nur in Unternehmen investieren sollte, die jeweils das Potential haben, das gesamte eigenen Portfolio durch Wachstum in die Gewinnzone zu bringen.

Ein sehr motivierendes, aber sehr philosophisches Kapitel „You Are Not a Lottery Ticket“ beschreibt, dass in der aktuellen Zeit eine Art „Pessimismus“ über eine „zufällige“ Zukunft herrscht. Diese führt dazu, dass man nicht mehr „für sein Glück arbeiten muss“, bzw. die Weltansicht vorherrscht, nicht mehr „seines Glückes Schmied“ zu sein, also viele Menschen, Unternehmen und Politiker reaktiv durch die Welt gehen und keine langfristigen Pläne mehr aufstellen.