Future of teaching – Stream like a CEO

TL;DR viel Licht, Spiegelreflexkamera als Webcam, vorbereiten

Nachdem ich etwa seit 1998 erste online-Video-Konferenzen gemacht habe, beschäftige ich mich unter anderem seit 2020 mit der Professionalisierung der Lehre im Kontext von Online-Lehre.

Hier möchte ich die für mich wichtigen Erkenntnisse weitergeben.

Der erste Eindruck zählt – Verbindungsaufbau

Bevor ich mit der technischen Ausstattung starte: Jede Interaktion hat einen Anfang. Sei es in einer eMail, einem Zoom-Call oder in einer Kursbeschreibung einer Vorlesung. In diesem Artikel liegt der Fokus auf dem Austausch über Video-Konferenz-Tools (z.B. Zoom).

Daher stelle man sich vor, man betritt einen virtuellen Raum und betrachtet die Wahrnehmung der ersten Sekunde! Stop.

Die ersten Sekunden sind (bei vielen) (leider) geprägt von „Durcheinander“:

  • Laptop herumrücken
  • „hörst Du mich“
  • „Ich höre Dich nicht“
  • „Moment mal“
  • „Sorry, ich hatte noch ein Meeting“
  • „Ich muss wo anders hin, es blendet.“

Stellen wir uns ein (erstes) Treffen im Reallife vor: hier wären viele dieser Dinge komplett untypisch oder andersrum bieten uns alle Auffälligkeiten Ansatzpunkte für Optimierungen:

  1. Pünktlichkeit: Onlinemeetings verleiten dazu, sie aneinander zu reihen – die natürliche Pause für einen Raumwechsel fehlt und man verspätet sich. Daher Zeitpuffer einplanen.
  2. Technik vor dem Call testen
  3. Durchatmen und zwei Sekunden warten, ob man gehört wird – nicht fragen. Die andere Seite wird sich schon melden.

Der zweite Eindruck zählt – Bildqualität und Augenkontakt

Die Sekunde eins ist nun vergangen – wir hören einander und sehen uns. Das Auge fängt jetzt an, das Bild des anderen „nebenbei“ zu analysieren. Wir betrachten Sekunde 2 bis 5.

Hier fällt zum einen eine sehr gute Spiegelreflexkamera als Webcam sofort auf, weil der Gegenüber ein gestochen scharfes Bild mit Tiefenunschärfe wie im Film sieht.

Wichtig finde ich persönlich den Augenkontakt: Entweder man schiebt das Video-Konferenz-Fenster möglichst klein und nahe an die Linse, so dass der Fokus der Augen fast auf dem Gegenüber liegt, oder man investiert in einen Teleprompter. Ein Teleprompter ist nicht viel mehr als ein kleiner weiterer Monitor plus ein halbtransparenter Spiegel, durch den man „hindurch“ in das Objektiv der Kamera schaut.

Der dritte Eindruck zählt – Physischer Hintergrund, Story und Smalltalk

„Ist das Flipper im Hintergrund?“ ist ein häufigsten ersten Fragen (neben der Frage nach der Bild-Qualität). Man hat sofort eine persönliche Ebene erreicht und spricht über ein Hobby. Ist die Story dahinter (nicht zu lang) flüssig, hat man gleich einen schönen Einstieg. Dabei nicht die Gegenfrage vergessen, was der Gegenüber so macht 😉

Wer möchte, kann noch kleine Farb-Akzente setzen. Kennt man das Corporate Identity des Gesprächspartners, ist es nett, diese (vorher) zu wählen.

Behind the Stage – Das Setup

Zu allererst: Meinen herzlichen und großen Dank möchte ich der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung aussprechen, die dieses Projekt überhaupt möglich gemacht hat und das Projekt finanziell gefördert hat!

Mein Setup

  • Spiegelreflexkamera Sony Alpha 6400
  • Objektiv Sony SEL-35F18
  • Light Elgato Key Light (zwei mal)
  • Mikrofon Rode NT-USB (bedingte Empfehlung bei Umgebungsgeräuschen)
  • Elgato Greenscreen Rollup
  • Ladeadapter (damit Sony Alpha durchgehend betrieben werden kann)
  • Teleprompter TeleprompterPAD® iLight PRO 11″ v15.0 
  • Egato Cam Link (Spiegelreflex -> Webcam)
  • Display für Telepromter LILLIPUT A11 10.1″ 4K
  • „Fernbedienung“ Elgato Stream Deck XL

Zubehör

  • Stativ Mikrofon
  • Stativ Telepromter
  • Klettband Kabel
  • Wacom Intuos S
  • Micro HDMI-HDMI
  • HDMI Kabel
  • Pop Filter
  • Elgato Light Strip
  • Weiches Mousepad (gegen Mausgeräusche)
  • leise Tastatur

Software

  • Zoom: hier HD aktivieren, evtl. Unternehmensaccount-Einstellung aktivieren
  • OBS (NICHT Streamlabs!)
  • GoodNotes (bedingt empfehlenswert)

Inspiriert wurde ich von diesen Beiträgen: